Für Babies ist Wasser keine ungewöhnliche Umgebung. Sie waren schon neun Monate im Bauch der Mutter von Fruchtwasser umhüllt und konnten sich dort frei bewegen. Sie schwebten quasi in der Gebärmutter. Mit ihren Ärmchen und Beinchen konnten sie in alle Richtungen wackeln und wurden nicht von der Schwerkraft eingebremst. Das Wasser ist somit kein Fremdkörper für die Kinder und es kann in der Entwicklung ebenfalls eine wichtige Rolle einnehmen.
Mit dem konventionellen Schwimmen hat Babyschwimmen natürlich nichts gemein. Es ist eher ein Bewegen des Kindes im Wasser, im Beisein der Eltern. Wie sieht das genau aus? Die Mutter, der Vater oder beide Elternteile befinden sich mit ihrem Kind im Wasser. Das Baby wird dabei von den Eltern bzw. vom Elternteil gehalten, gezogen oder geschaukelt. Die Babies führen währenddessen ihre Reflexbewegungen aus.
Im Kurs werden den Eltern nicht nur die richtigen Griffe und Techniken gezeigt, sondern auch was im Notfall zu tun ist. Mit Wasserspielzeugen und gemeinsamen Spielen kommt die Freude und der Spaß nicht zu kurz. Das stärkt die Eltern-Kind Beziehung und die Babies kommen in Kontakt mit Gleichaltrigen.
Es gibt viele Gründe, warum ein Babyschwimmkurs für das Kind jetzt und in Zukunft von Vorteil ist - auf der physischen sowie auch auf der psychischen Ebene. Wenn es die Zeit zulässt, sollte man im besten Fall einmal in der Woche einen Kurs besuchen.
Wie sehen also die positiven Auswirkungen auf mein Kind aus?
Man kennt es von den eigenen Schwimmbad-Besuchen. Wenn man eine lange Zeit im Becken verbringt und zusätzlich viel schwimmt, ist man danach erschöpft und ein wenig schläfrig. Bei Babies ist das nicht anders und es gibt sogar eine wissenschaftliche Begründung dafür. Im Wasser trifft die Haut auf Widerstand. Dieser Widerstand löst Berührungsreize auf der Haut aus und in der Folge werden die Nervenfasern unter der Haut stimuliert. Die Nervenfasern sprechen dann wieder den Muskel an, der dadurch eine beruhigende Wirkung erfährt. Für die Babies wirkt das natürlich entspannend. Sie schlafen daher schneller ein und haben im Allgemeinen einen tieferen Schlaf.
Vom Babyschwimmen profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Alleine durch das Halten der Mutter bzw. des Vaters wird das Urvertrauen in die Eltern gestärkt. Zusätzlich intensiviert die Berührung der nackten Haut die Beziehung zwischen dem Kind und seinen Eltern. Das Kind baut Vertrauen auf und die Eltern lernen die Bedürfnisse des Kindes besser kennen. Wann hat mein Kind Spaß, wo fühlt es sich unsicher, wie reagiert es auf besondere Ereignisse? Bei einem Babyschwimmkurs geht es um viel mehr als um den Spaß an der Sache. Es geht um ein ganz besonderes Kennenlernen zwischen den Eltern und ihrem Baby.
Die Kinder reagieren im Zeitraum von drei Monaten bis einem Jahr reflexartig auf das Wasser. Mit diesen instinktiven Bewegungen im Wasser wird die Tätigkeit des zentralen Nervensystems im Gehirn stimuliert. Durch die spontanen Bewegungen bewegt sich das Kind - gewollt oder ungewollt - fort und kann eigens gesteckte Ziele erreichen. Wenn es dies schafft, wird das Selbstbewusstsein des Kindes gestärkt. Ebenfalls wird die Bewegung mit einem Erfolgserlebnis im Hirn verankert und stärkt somit die Freude an der Bewegung im Allgemeinen.
Im Bett, im Kinderwagen oder im Hochstuhl - Babies bewegen sich am liebsten immer und überall. Oft sind diesen Bewegungen Grenzen gesetzt, die Schwerkraft oder räumliche Begrenzungen schieben den Tritten und Zapplereien der Kleinen oft einen Riegel vor. Im Wasser gibt es diese Begrenzungen nicht. Das Kind kann sich in alle Richtungen bewegen und stärkt somit die derzeit noch schwach ausgeprägte Muskulatur. Nebenbei funktioniert die Körperkoordination und der Gleichgewichtssinn immer besser. Der Säugling bekommt ein besseres Gefühl für seinen eigenen Körper.
Bei einem Babyschwimmkurs ist man normalerweise nicht alleine mit seinem Kind. Viele andere Eltern nehmen mit ihren Babies teil und das kann eine positive Auswirkung auf die soziale Entwicklung des Kindes haben. Die Kinder kommunizieren miteinander, spielen zusammen und haben eine lehrreiche Zeit. Das stärkt die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes sowie die soziale Kompetenz. Im besten Fall hat das Kind zusätzlich einen Spielgefährten gefunden. Sogar für die Elternteile könnte es einen positiven Nebeneffekt haben. Sie können sich mit den anderen Eltern über die Entwicklung der Kinder austauschen.
Neben den positiven Auswirkungen auf den Körper sowie der Psyche des Babys, kommt die Vertrautheit mit dem Wasser ebenfalls hinzu. Die Kinder merken sich unterbewusst, dass sie schon einmal im Wasser waren und fühlen sich daher später wohler. Dies kann besonders beim Schwimmenlernen in den Jahren darauf sehr von Vorteil sein. Bei aller Vertrautheit sollen die Kinder nicht den Respekt vor dem Wasser verlieren. Nicht jedes Wasser ist gleich tief und gleich gefährlich.
Ohne Vorbereitung geht es auch beim Babyschwimmen nicht. Als Elternteil sollte man sich vor Augen führen, ob das eigene Kind bereit für einen Babyschwimmkurs ist.
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